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Christentum und politische Verantwortung: Kirchen im Nachkriegsdeutschland
In: Konfession und Gesellschaft 2
Protestantismus und Sozialpolitik: der Ertrag der 1890er Jahre
In: Soziale Reform im Kaiserreich: Protestantismus, Katholizismus und Sozialpolitik, S. 94-113
Anders als der Evangelisch-Soziale Kongreß war die Innere Mission 1890 bereits eine etablierte Institution. Doch auch für sie stellten die 1890er Jahre einen Einschnitt dar, der von seiner Bedeutung her mit dem Weltkrieg als Katalysator wohlfahrtspolitischer Innovationen verglichen werden kann. Freilich wurden keine revolutionären Neuerungen eingeführt, sondern bestehende Trends katalytisch verstärkt. Dies weniger als Ergebnis von Debatte und theologisch reflektierter Entscheidung, als vielmehr durch die Sachzwänge, die die Veränderung der Wohlfahrtspraxis selbst hervorbrachte. (SH2)
Vor hundert Jahren...: zur Gründung des Deutschen Caritasverbandes 1897
In: Soziale Reform im Kaiserreich: Protestantismus, Katholizismus und Sozialpolitik, S. 174-183
Die historische Wohlfahrtsforschung hat lange Zeit den konfessionellen Trägern wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Gerade in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fielen dort jedoch wichtige Grundsatzentscheidungen, die bis heute nachwirken. Dies wird im vorliegenden Beitrag am Beispiel der Gründung des Deutschen Caritasverbandes 1897 dargestellt. In dem Bemühen, einerseits die katholische Inferiorität zu überwinden, andererseits das religiös-soziale Doppelanliegen nicht preiszugeben, orientierte sich die katholische Caritas am Vorbild der Inneren Mission. Nicht mehr vehementer Antiprotestantismus, sondern der Kampf gegen befürchtete sozialdemokratische Umsturzgefahren, proletarischen Atheismus und liberal laizistische Kirchenkritik motivierte die katholischen Wohlfahrtsorganisatoren. (SH2)
Von der christlichen Liebestätigkeit zur freien Wohlfahrtspflege: zur Genese und Organisation konfessionellen Sozialengagements in der Weimarer Republik
In: Von der Wertgemeinschaft zum Dienstleistungsunternehmen: Jugend- und Wohlfahrtsverbände im Umbruch, S. 150-174
In dem Beitrag wird die historische Entwicklung der freien Wohlfahrtsverbände am Beispiel der konfessionellen Verbände "Innere Mission" und "Deutscher Caritasverband" in der Weimarer Republik nachgezeichnet. Es wird gezeigt, daß sich diese Wohlfahrtspflege aus der konfessionellen Sozialarbeit im 19. Jahrhundert im Kontext der bürgerlichen Vereinsbewegung entwickelt hat. Der grundsätzliche Wandel der privaten und ersten öffentlichen Systeme der Daseinsfürsorge und Daseinsvorsorge in der Notsituation des Ersten Weltkriegs wird analysiert. Der sozialpolitische Neubeginn der Weimarer Republik wird auf seine Auswirkungen auf die konfessionellen Wohlfahrtsverbände hin untersucht. Dabei wird die Entstehung weiterer, teilweise politisch orientierter freier Wohlfahrtsverbände beschrieben, die aus unterschiedlichen Motiven soziale Arbeit leisteten. Es wird festgestellt, daß diese Verbände in ihrer praktischen Bedeutung an die Wirkungsvielfalt der kirchennahen Gruppierungen nicht heranreichten. (ICA)
NS-Volkswohlfahrt und freie Wohlfahrtspflege im "Dritten Reich"
In: Politische Formierung und soziale Erziehung im Nationalsozialismus, S. 78-105
Im Mittelpunkt des Interesses steht das Verhältnis zwischen NS-Volkswohlfahrt und Innerer Mission. Hierzu wird zunächst die NS-Volkswohlfahrt und ihre Arbeit im Rahmen der nationalsozialistischen Ideologie dargestellt, um im folgenden Gleichschaltung und Umwandlung der "Deutschen Liga der freien Wohlfahrtspflege" in die "Reichsarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege" unter Einschluß der NS-Volkswohlfahrt zu untersuchen. Es schließt sich eine Analyse der Stellung der Inneren Mission zur nationalsozialistischen Rassengesetzgebung, wie sie im "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" und seinen zahlreichen Ausführungsbestimmungen ihren Ausdruck fand, an. Als weitere Konfliktfelder von Innerer Mission und NS-Volkswohlfahrt werden abschließend die konfessionelle Bindung der Mehrheit der Krankenschwestern und die Sammlungsgesetzgebung behandelt. (ICE)
Protestantismus, Diakonie und Judenfrage 1933 - 1941
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 37, Heft 4, S. 673-714
ISSN: 0042-5702
World Affairs Online
Sozialdemokratie und "praktische" Religionskritik: das Beispiel der Kirchenaustrittsbewegung 1878-1914
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 22, S. 263-298
ISSN: 0066-6505
Kaiser untersucht die Kritik der SPD an Religion und Kirche anhand des Beispiels der Kirchenaustrittsbewegung als einem praktisch-politischen Teilbereich der Religionskritik im Zeitraum von 1878 bis 1914. Die quellenmäßige Grundlage der Arbeit bilden hauptsächlich Broschüren und Zeitschriften sowie das in den kirchlichen Archiven z.B. industrieller Ballungsräumen vorhandene empirische Material. Kaiser stellt fest, daß schon seit den Anfängen der Partei das Problem offen diskutiert wurde, ob überzeugte Sozialdemokraten nicht aus der Kirche auszutreten hätten und die Partei nicht dafür Propaganda machen sollte. Der Gothaer Einigungskongreß fällte insofern eine Entscheidung, als er die Religion zur Privatsache erklärte. Eine Formel die auch später ihre Gültigkeit behielt. Zu den bekanntesten und erfolgreichsten sozialdemokratischen Agitatoren gegen die Kirche gehörten bis 1878 Most und seine Berliner Anhänger. Diese erste Kirchenaustrittspropaganda war von Mißerfolg gekennzeichnet, da die Mitglieder indifferent blieben. Auch die SPD-Führung zeigte an der Bewegung wenig Interesse. In der Partei herrschte eine letztlich desinteressierte Haltung zu religiösen und kirchlichen Fragen vor. Für die spätere Zeit gilt, daß es sich bei den Initiatoren der auf wenige Städte beschränkten Austrittspropaganda um bestimmte radikale Gruppen innerhalb der SPD handelte, die zwischen 1906 und 1912 vorübergehend zugunsten linksliberaler bürgerlicher Kreise, wie sie sich im Komitee Konfessionslos sammelten, an Einfluß verloren. Erst in den beiden letzten Jahren vor dem Weltkrieg traten wieder bekannte Sozialdemokraten, Paul Göhre und Karl Liebknecht, mit der Agitation für den Kirchenaustritt besonders hervor (auch in der Verbindung mit der Massenstreikdiskussion). Die Partei selber distanzierte sich von derartigen Bewegungen allerdings ausdrücklich. (WJ)
Soziale Reform im Kaiserreich: Protestantismus, Katholizismus und Sozialpolitik
In: Konfession und Gesellschaft 11